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Andere mögen ein starkes Interesse an fremden und längst vergangenen Kulturen und Zivilisationen besitzen. Sie werden verblüfft sein, von einer Hochkultur zu hören, die nicht nur das Wissen anderer uns bekannter Zivilisationen (wie beispielsweise die Hochkulturen Süd- und Mittelamerikas, Chinas und Griechenlands) überragt, sondern deren Wirken darüber hinaus noch wesentlich länger zurückliegt als „nur“ ein paar tausend Jahre. Was solch Kulturbegeisterte am Rāmāyaṇa finden können, hat Krishna Dharma in seiner Einleitung zum Rāmāyaṇa passend zusammengefasst:
Für jene, die sich gern von anderen Kulturen faszinieren lassen, beschreibt das Rāmāyaṇa das so genannte vedische Zeitalter. Zu dieser Zeit regierten Könige diese Welt, die nicht nur heldenhafte Kämpfer waren, sondern auch von spirituell weit fortgeschrittenen Weisen und Yogīs geleitet und beraten wurden.
Die Menschen lebten in dem Verständnis, dass sie ewige Seelen sind, die von einem Leben zum nächsten reisten und sich so allmählich ihrer spirituellen Befreiung näherten. Tugend, Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit waren die erstrebenswerten Ziele der menschlichen Gesellschaft. Die Geburt als Mensch wurde als eine seltene Gelegenheit gesehen, die Vollkommenheit seines Daseins zu erlangen – die Freiheit aus dem Kreislauf von Geburt und Tod.
Doch gibt es noch eine dritte Ebene. Für Vaiṣṇavas und auch viele andere Hindus stellt das Rāmāyaṇa eine wahre Geschichte dar. Die Absolute Wahrheit, Gott, der Anfang aller Anfänge (anādir ādir), der Anfang, die Mitte und das Ende aller Dinge, das Alpha und Omega allen Seins, derjenige, der selbst aber ohne jeden Anfang und ohne jedes Ende ist, diese erhabene Person erscheint zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Formen und auf verschiedenen Planeten. Anhänger der vedischen (altindischen) Kultur bzw. die Verehrer Viṣṇus glauben, dass diese in jeder Hinsicht unbegrenzte Persönlichkeit in verschiedenen Formen sichtbar werden kann. Manchmal auch in der Form als Rāma, des Gemahls Sītās und Sohnes Kaiser Daśarathas.
 
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