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Das Rāmāyaṇa ist für diese Menschen ein Teil der vedischen Schriften, jener uralten Sanskrit-Texte, die den Bewohnern des Universums helfen sollen, ihre materiellen und spirituellen Aufgaben zu meistern. Rāma ist eine der ständig wiederkehrenden Erweiterungen (avatāras) Viṣṇus. Die Geweihten Viṣṇus und seiner verschiedenen Formen kennt man als Vaiṣṇavas. Ihr Ziel ist Hingabe (bhakti) zu „ihrer“ Form der Absoluten Wahrheit, zu „ihrer“ Form Viṣṇus, zu jener Form, zu der sie eine individuelle Beziehung entwickelt haben. Ihr Ziel ist – neben der Befreiung aus dem ewigen Kreislauf der Geburten und Tode (saṁsāra) – reine, bedingungslose Hingabe zur höchsten Person, zu Śrī Rāma, der Quelle aller Freude.
Zu den bekanntesten Formen, auf die Vaiṣṇavas ihre Hingabe konzentrieren, gehören neben Śrī Rāma – Śrī Rādhā-Kṛṣṇa, Śrī Caitanya Mahāprabhu, Śrī Jagannātha, Śrī Lakṣmī-Nārāyaṇa und Śrī Nṛsiṁhadeva.
Doch wann und wie ist dieses Werk entstanden? Wer verfasste dieses Epos und warum?

2. Geschichte und Entwicklung des Rāmāyaṇas

2.1 Die verschiedenen Versionen des Rāmāyaṇas

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich in Indien und den umliegenden Ländern verschiedene Versionen des Rāmāyaṇas herausgebildet. (Wenn in diesem Buch vom „Rāmāyaṇa“ gesprochen wird, so bezieht sich dies, sofern nicht anders angegeben, stets auf jenes, das Vālmīki zugeschrieben wird und inzwischen weit über die Grenzen Indiens hinaus als ādi-kāvya, als die ursprüngliche Dichtung, bekannt ist und nicht auf andere Fassungen, wie beispielsweise die von Tulsīdās.)
Das Rāmāyaṇa erzählt in seinen rund 24.000 Doppelversen (ślokas), also in rund 50.000 Zeilen, die Geschichte des legendären Prinzen Rāma, der in Ayodhyā, der Hauptstadt des Königreiches namens Kosala, unweit Lucknows, im heutigen ­Nordosten Indiens, lebte. Von seiner Geburt über seine Vermählung mit Sītā, deren Entführung und Rückeroberung bis hin zu seinem Verscheiden (oder besser Entschwinden), wird der Weg dieses königlichen Helden in sieben Bänden (kāṇḍas) erzählt.
 
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